RESERVISTENKRUG DETAILS UND INFO’S
- Krugmaterialien und Herstellung:
- In den Anfangsjahren findet man häufig Glaskrüge mit einem Zinndeckel, in welchem eine bemalte und beschriftete Porzellaneinlage eingelassen ist. Krüge aus Porzellan verdrängen aber sehr schnell die recht einfachen Glaskrüge, denn der glatte Porzellankörper lässt sich sehr gut bemalen und dekorieren. Die Porzellan Krugkörper wurden hauptsächlich in Thüringen und in der Oberpfalz hergestellt. Im Westerwald wurden schon früher Krüge aus Steinzeug hergestellt, weshalb die dortigen Produzenten schnell den Bedarf erkannten und nun dort Reservistenkrug Körper mit aufwendigen Reliefverzierungen schufen. Eine Abweichung hiervon stellen noch die sogenannten blau/grauen „Keferloher Reservistenkrüge“ dar. Die Geschichte hierüber ist noch nicht eindeutig geklärt, aber man vermutet, dass der Vertrieb der fertig dekorierten Krüge über eine Firma im Raum Keferloh (im Landkreis München) erfolgte. Seltener findet man bemalte Glaskrugkörper, manchmal mit geschliffenen und facettierten Wänden oder auch Reservistenkrüge, welche ganz aus Zinn gegossen sind. Die heute noch existierende Firma Villeroy & Boch aus Mettlach hat ab 1894 ebenfalls Keramik Reservistenkrüge hergestellt, welche anfangs auch mit Reservisten- und Garnisonsdaten und Namensleisten versehen waren. Aber kurze Zeit später produzierte man einen Einheitskrugtyp mit der Bodennummer 2140 und dekorierte die Krüge nur noch mit dem Regimentsnamen und Darstellungen des betreffenden Regiments. Dadurch war aber kein Bezug mehr zum Reservistennamen und zu den üblichen Informationen gegeben, wodurch jegliche weitere persönliche Zuordnung fehlt.
- Vertrieb von Reservistenkrügen:
- Da manche Reservistenkrüge mit Namen und Adressen markiert sind kennt man heute viele Adressen der früheren Hersteller- oder Vertriebsfirmen. Leider ist hierüber nur wenig Literatur vorhanden um weitere Nachforschungen anzustellen. Das einzige bisher bekannte Katalogblatt mit den Abbildungen und Herstellpreisen von Reservistenkrügen aus Keramik, Porzellan und Glas, sowie mit Reservisten-Glasstiefeln und –Glasbechern stammt von der Firma Waldemar Conradt aus Großbreitenbach in Thüringen wo es um die Jahrhundertwende 9 Porzellanmalereien gab. Im Großraum München gab es besonders viele Firmen, welche ihre Reservistenkrüge im ganzen Reichsgebiet auslieferten.
- Kruginhalte/Volumen in Liter:
- Das häufigste Krugvolumen ist 0,5 L (Liter), welches manchmal auch auf 0,45 L geändert ist, da das Eichgesetz später geändert wurde. Bei der Marine findet man öfters 1 L Krüge, sehr seltener auch mal bei anderen Regimentern. Wesentlich seltener findet man Reservistenkrüge mit kleinerem Volumen, wie 0,4 L, 0,3 L oder gar 0,25 L (4/10 L) oder auch große Reservistenkrüge mit 2 L und mit 3 L Volumen.
- Durchscheinbilder / Lithophanien:
- Alle Porzellankrüge, bis auf eine einzige Ausnahme, haben ein Durchscheinbild (eine sogenannte Lithophanie). Wenn man den leeren Krug gegen das Licht hält erscheint ein leuchtendes Bodenbild im Krugboden. Bei der Herstellung des durchsichtigen Krugbodens wurde die flüssige Porzellanmasse in eine Form mit den Konturen des Durchscheinbildes gedrückt und anschießend als Boden in den rohen Krugkörper eingesetzt. Es sind mehr als hundert verschiedene Motive von Durchscheinbildern bekannt. Achtung: Einige dieser früheren Durchscheinbilder werden heute wieder nachgemacht, wie z. B. Ludwig II, der besonders oft bei Kopien zu finden.
- Deckelformen:
- Die meisten Deckel wurden aus reinem Zinn gegossen, denn ein Bleizusatz war damals verboten. Selten findet man auch Deckel aus Alpacca, eine Legierung aus Nickel, Kupfer und Zink, welche versilbert wurde und daher auch als Neusilber bezeichnet wird. In der Anfangszeit der Reservistenkrüge wurde meist ein Spitzdeckel montiert. Später wurden dann vielerlei Deckelformen produziert. Die häufigste Deckelform dürfte wohl der „Reserve hat Ruh“ Deckel sein, welcher kuppelförmig gestaltet ist. Es gibt aber auch glockenförmige Deckel, Deckel als Kaiserkrone, als Pickelhaube oder Granate, Deckel mit Thüringer Verschluss, Deckel mit bemalter Porzellaneinlage und eine Porzellaneinlage mit eingeschraubter Zinnfigur, reine Porzellandeckel und Blechdeckel bei der Artillerie, Patronendeckel und ein- bis zweifach abschraubbare Deckeloberteile und -figuren. Bei Zinndeckeln mit eingelassenem Glasprisma spricht man auch von einem „Prismendeckel“. Sehr selten findet man auch einen abschraubbaren Prismendeckel, der innen ein Porzellanmedaillon hat.
- Deckelfiguren:
- Den oberen Abschluss des Deckels bildete meist eine Deckelfigur, welche vielfach einen Hinweis auf die Truppengattung des Reservisten gab. Am häufigsten ist der „sitzende Reservist“ bei Infanteriekrügen zu finden. Bei Kavalleriekrügen findet sich vielfach ein Pferd mit Reiter auf dem Deckel, wobei oft die Uniform und die Pickelhaube des Reiters dem Regiment angepasst ist. Bei Artilleriekrügen ist der Deckel gerne mit Soldaten hinter einem Geschütz dekoriert oder der Deckel hat die Form einer Granate, welche oft auch abschraubbar ist. Besonders geschätzt werden Maschinengewehrkrüge mit einem plastischen Maschinengewehr als Abschluss, denn diese Einheiten wurden meistens erst sehr spät aufgestellt (nach 1910) und sind daher nicht so oft zu finden. Deckel von Jägerkrügen tragen vielfach einen „Jägertschako“, manchmal auf einer Hirschhornscheibe montiert. Die Kaiserlichen Marinekrüge zeigten gerne einen Matrosen mit Reichkriegsflagge als Deckelfigur oder auch viel seltener einen großen, sitzenden Neptun aus Keramik mit seinem Dreizack. Eine schöne Zierde sind auch die sogenannten Kronendeckel, welche die Reichskrone darstellen und darunter in einer Glaskuppel verschiedene Miniaturdarstellungen, je nach Regiment, zeigen. Es gibt auch noch mehrere verschiedene Darstellungen von Kronen, wobei die Krone auf dem Kissen vor allem bei den Infanterie-Leibregimentern in Bayern und Baden gerne angebracht wurde.
- Krugkörper - Bebilderung und Beschriftung:
- Die Krugkörper sind oft mit Darstellungen aus dem Soldatenleben und mit Kasernen- oder Stadtansichten verziert. Häufig sind Biwakszenen, Wache mit Wachhäuschen, Angriffsszenen, Patrouillen, usw. Außerdem sind meistens mehrere Sprüche in Bezug auf das Soldatenleben, auf die Reserve und auf die Garnison oder besondere Ereignisse angebracht. Der Name des Reservisten, sein Dienstgrad, die Bezeichnung seiner Kompanie und seines Regiments, sowie der Dienstzeit und der Garnison machen jeden Reservistenkrug zu einem Unikat. Die meisten Krüge tragen auch Namensleisten mit den Namen der anderen Reservistenkameraden und zum Teil auch mit den Namen der dazugehörigen Unteroffiziere und Offiziere. Falls diese Namensleisten fehlen, kann der Reservistenkrug auch von einer Lehrgangsteilnahme stammen oder auch evtl. auch nach Ende der Dienstzeit angefertigt worden sein. Während die Bemalung und Beschriftung der frühen Porzellan Reservistenkrüge noch ganz oder teilweise mit Hand erfolgte wurde auf Grund der Massenfertigung schnell auf Stahldruckvorlagen umgestellt, wodurch nur noch wenig Handarbeit erforderlich war.
- Drücker:
- Zum Öffnen des Krugdeckels dient der sogenannte Drücker aus Zinn, welcher am Deckelsteg über dem Henkel angebracht ist. Vielfach weist der Drücker auf den zugehörigen Landesteil hin, z.B. Baden mit dem badischen Greif, Preußen mit dem preußischen Adler, der bayrische oder hessische Löwe bei Bayern und Hessen oder das württembergische und sächsische Wappen bei den beiden Königreichen. Ulmer Krüge haben öfters den „Ulmer Spatz“ als Drücker, Eisenbahnerkrüge das geflügelte Rad und Telegraphenkrüge eine Faust mit Blitzbündel. Bei Artilleriekrügen findet man auch die Schutzpatronin der Bergleute und Artilleristen, „Die heilige Barbara“ als Drücker oder auch manchmal einen Reiter auf einem Pferd, was auf eine berittene Abteilung hinweist. Krüge von Jägerbataillonen haben auch gerne einen umkränzten Hubertushirschkopf als Drücker. Selten sind kniende Infanteristen mit aufgelegtem Gewehr oder gar mit einem durch eine Mauer schießende Soldaten zu finden.
- Reservistenkrüge als Figurenkrüge:
- Figürliche Keramik Reservistenkrüge sind eigentlich außergewöhnlich und daher nur selten zu finden. Ein besonders schöner Figurenkrug ist bei den Marinekrügen zu finden, der sogenannte Fassreiter, bei welchen ein Matrose auf einem Fass sitzt. Schon von den Proportionen her fällt dieser Krug sofort ins Auge. Bei der Marine findet sich auch ein Figurenkrug welcher als Matrose ausgeformt ist. Ebenso existiert ein ähnlicher Figurenkrug eines Infanteristen. Aus Porzellan sind dekorative Soldatenköpfe in Krugform mit den Mützen der Soldaten diverser Regimenter bekannt, aber auch nur selten zu finden.
- Glaslinsen / Stanhopes:
- Eine besondere Verzierung im Zinnteil der Deckelfiguren und Drücker waren sogenannte Glaslinsen/Glasaugen/Glaslupen oder im englischen als Stanhope bekannt. Es handelt sich hierbei um kleine konisch geschliffene Glaszylinder, welche auf einem Ende konvex ausgebildet sind und am anderen Ende auf einer flachen Fläche mit einem winzigen Negativ beklebt wurden. Vielfach wurde über diese Negativ noch eine winzige Glasplatte geklebt um das Negativ zu schützen. Dadurch wird es möglich eine Miniaturaufnahme des Negativs von 1mm x 1mm mit einer verkleinerten Ansichtskarte oder mit einem Miniaturfoto bei 100-facher Vergrößerung wieder sehr klar zu betrachten. Vielfach sind hier Ansichten von Reservistenpostkarten, Denkmälern und auch halbnackten oder auch manchmal ganz nackten Frauen zu sehen. Selbst eine kolorierte Darstellung und ein rosafarbenes Glasauge befinden sich im Besitz des Sammlers.
- Spieluhren:
- In Keramikkrügen finden sich im inneren Bodenrand manchmal 3 Einstiche, welche als Halterung für einzubauende Spieluhren benutzt wurden. Krüge mit alten, intakten Spieluhren sind selten.
- Löcher im Krugboden / Durchstoßene Lithophanie:
- Es tauchen immer wieder Reservistenkrüge aus Porzellan auf, bei welchen der Krugboden ein Loch aufweist bzw. der durchstochen ist. Eine plausible Erklärung dafür ist, dass der Reservistenkrug nach dem Tod des Reservisten durchstochen wurde damit niemand mehr daraus trinken konnte.
- D.R.G.M. Nummern und Inhaber:
- Bei Reservistenkrügen, Reservistenkrugdeckeln und anderen Reservistika findet man gelegentlich D:R:G:M (Deutsches Reichs Gebrauchs Muster) Nummern angegeben, d. h. es wurde für diese Ausführung ein Muster Schutz angemeldet, z.B. Henkel eines Porzellankrugs mit D.R.G.M. 263664 gestempelt: Bierseidel, dessen Klappdeckel um einen in einer Bohrung des Henkels gelagerten Stift drehbar ist. Es handelt sich hier um den sogenannten „Thüringer Verschluss“ mit abnehmbarem Deckel. Die Anmeldung erfolgte am 12. Oktober 1905 durch Gottlieb Zerrgiebel aus Röpfen bei Gera.
- Oder D.R.G.M. Nr. 231776: ein Krug in Form eines Geschosses, dessen Deckel die Stellringe eines Zeitzünders aufweist. Der abschraubbare Zinndeckel ist mit einer Innenmarkierung der Nr. versehen. Anmeldung: am 22. Juli 1904 durch Franz Herrschmann, München, Gabelsbergerstr. 62 .
- Oder D.R.G.M. Nr. 316628: Krugdeckel mit beweglicher Figur, Anmeldung am 16. August 1907 durch Jakob Maier, München, Dachauerstr. 147. Hier handelt es sich um den beliebten Kronendeckel mit Glaskuppel und dem Pferd, welches auf einer Feder befestigt ist.
- Mehrere Reservistenkrüge in einer Familie:
- Da die Familien früher sehr kinderreich waren konnte es durchaus vorkommen, dass in einer Familie mehrere Reservistenkrüge von den ledigen Söhnen zu finden waren. Ebenso finden sich Reservistenkrüge, welche dem Vater oder dem Bruder gewidmet waren.
- Doppelregimenter:
- Auf manchen Reservistenkrügen kann man die Schulterklappen und Standorte von 2 Regimentern finden. Wenn neue Regimenter aufgestellt wurden sind die Soldaten von bereits existierenden Regimentern dazu abgezogen worden, denn diese Soldaten hatten ja bereits ihre Grundausbildung hinter sich und konnten daher direkt weiter verwendet werden. Auf den Reservistenkrügen wurde deshalb gerne Bezug auf beide Regimenter und evtl. auch auf verschiedene Standorte genommen und dies auch dokumentiert. Deshalb ist es immer interessant die entsprechend Regimentsgeschichte zu Rate zu ziehen. Auch bei Abkommandierungen zu Schießschulen und anderen Schulen, sowie zu Lehrgängen finden sich oft zwei Regimentsangaben.
- Bestellungen und Ursprungspreise für Reservistenkrüge:
- Mit Anfang des letzten Dienstjahres wurden die Verkaufsagenten für Reservistenkrüge in den Kasernen bei den zukünftigen Reservisten vorstellig und nahmen die Bestellungen für Reservistenkrüge und andere Reservistenandenken entgegen. Wenn z. B. bei einem Infanterie Regiment mit 12 Kompanien jeweils 50 – 60 Reservisten zur Entlassung anstanden und 80 % einen Krug bestellt hätten, wären ca. 500 Reservistenkrüge in Auftrag genommen worden. Bei einem Kaufpreis von 6 bis 12 Mark mussten die Soldaten teilweise mehr als einen Monatssold dafür berappen, denn der Soldat erhielt am Tag 0,22 Mark und der Gefreite 0,29 Mark. Für die Hersteller und die Händler war dies sicherlich ein lohnendes Geschäft.
- Reservistenkrugdaten, Bebilderung, Sprüche:
- Jeder Reservistenkrug ist ein Unikat, denn er ist für eine namentlich bestimmte Person angefertigt worden. Die wesentlichen Krugdaten sind: Dienstgrad, Name, Regimentsbezeichnung/Einheit, Schiffsname, Kompanie, Eskadron, Batterie, Standort und Dienstzeit. Die Bebilderung und Beschriftung richtet sich im Wesentlichen nach der zugehörigen Truppeneinheit, der Garnisonstadt, der Kaserne oder auch nach besonderen Ereignissen und Berufen und Tätigkeiten. Hierzu zählen Regimentsjubiläen, Lehrgänge, Kommandierungen, Kaiserparaden und Manöver, Katastropheneinsätze, Einweihungen, Schießpreise, usw. Frage: Wie erkennt man den Reservisten? – Schauen Sie mal Ihre Reservistenkrüge an und Sie werden manchmal auf der Frontseite einen Soldaten mit aufgerollten Schulterklappen sehen, das Zeichen für den Reservisten!
- Es existiert eine Unzahl von verschiedenen Sprüchen auf den Reservistenkrügen von denen ich nur einige hier aufzählen will:
- Brüder stoßt die Gläser an, es lebe der Reservemann
- Hier leg ich meine Kleider (Waffen) nieder und kehre froh zur Heimat wieder
- Wir dienten am Vogesenrand für Kaiser, Fürst und Vaterland
- Bock reiß aus, das Mädchen will mit nach Haus
- Des Kaisers schönste Zierde sind die bad. Kanoniere - des Kaisers größte Lumpen sind die besoffnen Festungshumpen
- Ist es eine Sünde dich zu Küssen, leicht nehm ich sie auf mein Gewissen
- Der Train ist doch stets hoch geehrt Weil er im Krieg Munition nach fährt
- Die Trompete ruft zum Scheiden Drum mein Mädchen lebe wohl
- Mit Gut und Blut stehn wir fürs Vaterland Wenn es sein Ruhm und Ehr verlangt
- So lang ich leben werde vergessen wird ich nie - Ich bin ein Lanzenreiter der deutschen Kavallerie
- Es lebe hoch die Telegraphie Dich und Karlsruhe vergesse ich nie
- Wo Maschinengewehre knattern und säen Tod um Tod - Da stehn wir fest und schauen des Sieges Morgenrot
- Durch Wies und Wald durch Feld und Flur Der Jäger kommt doch auf die Spur
- Ob zu Fuß, ob zu Pferd, oder hinter der Kanone, - Schützen wir der Heimat Herd, und dem König seine Krone
- Noch ein Gläs`chen am Oranjestrand Und dann geht’s heim in` s Vaterland
- Es darf uns nichts am Leben liegen Weil es gilt den Feind zu besiegen
- Achtung! Präsentierts Gewehr ! Reservist Puhl kommt mit seinem Liebchen daher!
- Die Welt ist groß die Welt ist schön Wer weiß ob wir uns wiedersehen
- Hinaus aufs Meer aufs freie Meer Für Deutschlands Ruhm für Deutschlands Ehr
- Es lebe hoch das Regiment, das sich mit Stolz Maikäfer nennt!
- Leb wohl mein Mädchen, mein Gaul auch Du, Parole ist „Heimat“, Reserve hat Ruh.
- Widmungen:
- Bei Reservistenkrügen und Reservistenpfeifen sind mir Widmungen an den lieben Vater, den Schwiegervater, den Bruder oder den lieben Freund bekannt, während Reservistentassen auch der lieben Mutter, der lieben Braut oder sonstigen Verwandten oder sogar einem Kind (der lieben Nichte) gewidmet wurden.
- Schulen, Kommandierungen,Truppenübungsplätze:
- Admiralsstab der Marine in Berlin
- Artillerie Prüfungs-Kommission (AVP) Cummersdorf
- Feldartillerie Schießschule in Jüterbog
- Fußartillerie Schießschule In Wahn und Jüterbog
- Infanterie Lehr Bataillon Potsdam
- Infanterie Schieß-Schule in Spandau oder Spandau-Ruhleben
- Kavallerie Telegraphenschule Berlin
- Kommandiert nach Deutsch-Südwest-Afrika
- Kommandiert nach Kamerun
- Kommandiert nach China (Tsingtau, Kiautschau, Hankau)
- Kommandiert zur Fliegertruppe nach Döberitz
- Königliche Reitschule Hannover
- Kraftfahrabteilung der Verkehrstruppen Berlin-Schöneberg
- Kriegsakademie Berlin
- Kriegsschule Potsdam
- Militär-Lehrschmiede Karlsruhe, München
- Ober Feuerwerker Schule Berlin
- Offizierreitschule Hannover
- Telegraphenschule Berlin
- Truppenübungsplatz Grafenwöhr
- Truppenübungsplatz Sennelager bei Paderborn
- Unteroffiziersschulen in Ettlingen, Fürstenfeldbruck
- Unteroffiziersvorschulen in Neu-Breisach, Sigmaringen
- Wachkommando Burg Hohenzollern
- Besondere Szenen:
- Auf manchen Reservistenkrügen findet man kleinere Abbildungen vom Beruf des Besitzers, z. B. Werkzeuge (beim Klempner und Schreiner) oder Produkte (beim Bäcker), aber selten auch schöne Seitenszenen mit Berufsdarstellungen, wie der Koch in der Küche, der Metzger beim Schlachten, der Marketender in der Kantine, die Marketenderin im Planwagen beim Manöver, Arbeiter in einer Blechnerei, usw. Ebenso werden zivile und militärische Ereignisse dargestellt, wie die Kaiserparade in Bad Homburg v. d. Höhe am.8. September.1909 oder das Kaisermanöver 1909, Pioniereinsatz bei der Überflutung des Lech in Hochzoll bei Augsburg am 17. Juni 1910, die Grundsteinlegung für das Deutsche Museum in München am 13. November 1906 in Anwesenheit des Deutschen Kaisers, der Deutschen Kaiserin und des Bayrischen Prinzregenten, Pionierausbildung der Infanterie, Lebensrettung vor dem Ertrinken, Nachrichtenübermittlung (Winker) mittels Winkerflaggen oder Winkertafeln, der Ausmarsch ins Manöver, die amerikanische Flagge auf einem Marinekrug der Bremen, Offiziere und Soldaten im Büro des Bezirkskommandos, Sanitäter im Feld und im Lazarett, Ballon schießen in Grafenwöhr, usw.
- Schießpreise: Kaiser- und Königspreisabzeichen
- Kaiser Wilhelm II. verfügte an seinem 36. Geburtstag am 27. Januar 1895, dass die besten Schützen in jedem Jahr mit einem Kaiserpreis als Schießpreis ausgezeichnet werden sollten. Bei der Infanterie war es die beste Kompanie im jeweiligen Armeekorps, bei der Artillerie die beste Batterie. Ebenso wurden Kaiserpreise bei den Jäger- und Schützenbataillonen und bei den Maschinengewehr Abteilungen vergeben. Das dafür erhaltene Stoffabzeichen mit der Kaiserkrone durfte auf dem oberen rechten Jackenarm getragen werden. Diese stolze Auszeichnung wurde natürlich auch gerne auf den Reservistenkrug übernommen, was meist sehr dekorativ wirkt. Sehr selten findet man Reservistenkrüge von Kompanien, welche den Kaiserpreis zweimal hintereinander gewonnen haben.
- Unter den besten Einzelschützen wurde jedes Jahr der allerbeste Schütze in einem Wettbewerb ermittelt und vom Kaiser mit einer goldenen Taschenuhr geehrt. Das Abzeichen für den Königspreis, welcher in Bayern, Sachsen und Württemberg der jeweils besten Einheit verliehen wurde war zum Unterschied mit der Königskrone bekrönt .
- Reitpreise:
- Bisher ist nur ein Reservistenkrug vom Preisreiten bekannt, welcher sich in meiner Sammlung befindet. Die besten Reiter wurden jährlich ebenfalls geehrt und erhielten eine silberne Taschenuhr von der Kronprinzessin Cäcilie verliehen.